Kennt ihr sie, diese kleinen wunderbaren Helfer, von Kindern geliebt, von Ärzten abgelehnt und von Müttern teilweise gehasst. Aber nicht von allen Müttern. Ich gehöre nicht dazu, ich liebe die Schnuller, und nicht weil ich sie ja ausprobiert habe, sondern weil sie wirklich meinem Kind helfen.
Ich erinnere mich, selbst als ich noch schwanger war, wurde mir schon die allerwichtigste Frage gestellt. „Wirst du deinem Kind einen Schnuller geben?“. Da mich zu dieser Zeit andere Fragen beschäftigten, wollte ich mir auch nicht darüber den Kopf zerbrechen und lass die Dinge einfach geschehen.
Nun war mein Sohn geboren und es hieß es gleich, „Überlege es dir gut, ob du dem Kind den Schnuller gibst, sonst muss du es ihm ja wieder abgewöhnen“. Natürlich, Abstillen muss ich auch. Das bedeutet aber nicht, dass ich deswegen meinem Kind keine Milch gebe.
Dies veranlasste mich, mir mehr Gedanken darüber zu machen und der Sache auf den Grund zu gehen, warum wird der Schnuller so abgelehnt? Eine Studie, die ich damals las, die sogenannte Studie „Kinder der 90er“ (http://www.bristol.ac.uk/alspac/) beruhigte mich, so schlimm kann der Schnuller nicht sein, immerhin gaben von 10.950 Probanden zwei Drittel der Mütter zu irgendeinem Zeitpunkt ihrem Kind den Schnuller. Meistens geschah das zwischen der vierten Woche und dem sechsten Monat.
Was spricht für einen Schnuller?
Der Grund warum sich die meisten Mütter für einen Schnuller entscheiden, ist klar. Er soll beruhigen.
Bei meinem Sohn waren es Einschlafprobleme. Da ich nicht jedes Mal, wenn das Kind schlafen wollte, ich ihm die Brust geben wollte, bekam er seinen ersten kleinen Schnuller aus Silikon. Alle Mütter, die meinen, es besteht die Gefahr der Saugverwirrung, kann ich nur beruhigen. Klappt es gut mit dem Stillen, kann man bereits ab der vierten Woche mit dem Schnuller beginnen. Auch bei den Drei-Monats-Koliken war uns der Schnuller eine große Hilfe. Als mein Kind vor Schmerzen schrie und ich am Ende der Kräfte war, war ich dankbar, dass es den Schnuller gibt. Interessant für alle, die gegen den Schnuller sind, ist auch die Tatsache, dass ein Schnuller das Risiko des Plötzlichen Kindstods reduzieren kann. Diese neue Studie ist allerdings noch nicht belegt, dennoch von Bedeutung.
Vorteile des Nuckels können sein:
- Einschlafhilfe und Tröster
- Hilfe für Frühchen
- Hilfreich gegen den Plötzlichen Kindstod
Warum keinen Schnuller geben?
In meiner Recherche las ich Unterschiedliches, angefangen von der Tatsache, dass das Abgewöhnen des Schnullers stressig fürs Kind und Eltern ist, bis hin zu möglichen Krankheiten und Entwicklungsstörungen. Die oft erwähnte Infektionsgefahr und mögliche Magenprobleme durch Infekte ließen sich für mich schnell beseitigen, indem ich den Schnuller oft abkochte. Und mal ehrlich, geben sie dem Kind den Schnuller, wenn er im Matsch oder im Sand gefallen ist. Wahrscheinlich nicht?
Besorgte Mütter wiesen mich darauf hin, dass mein Kind Gebiss- und Sprachprobleme beim Nuckeln bekommen könnte. Ja, könnte es. Aber erstens nuckelt mein Kind nicht 24 Stunden am Tag und zweitens achte ich darauf, dass der Schnuller ergonomisch geformt ist und nicht zu groß ist.
Probleme des Schnullers können sein:
- Höhere Infektionsgefahr
- Probleme bei der Entwicklung des Gebisses
- Sprachprobleme
- Kann das Stillen behindern
Ab wann kann ich meinem Kind einen Schnuller geben?
Je nachdem wie es mit dem Stillen läuft, werden Schnuller von Eltern in der Regel nach 8-10 Wochen genutzt. Da sich die Benutzung des Schnullers eventuell störend aufs Stillen auswirkt, warten viele Eltern bis es reibungslos klappt. Meist ist dies nach einem Monat der Fall.
Es ist soweit! Schnuller abgewöhnen
Nun sind einige Monate vergangen, aus dem kleinen Baby ist ein Kindergartenkind geworden und es wurde Zeit, den Schnuller zu verabschieden. Bewusst, nicht abgewöhnen, sondern verabschieden. Bei uns war die Schnullerfee, die nachts kam und den Schnuller gegen ein neues Feuerwehrauto eintauschte.
Aber das bewusste Verschenken, einem jüngeren Kind den Schnuller abgeben oder per Post verschicken sind auch nette Zeremonien, sich vom Schnuller zu trennen und somit den Schmerz besser zu verkraften. Weil bei diese Thema jedoch viel Unsicherheit herrscht, habe ich mich auch auf meinem Blog die-kleine-krone.de unter anderem auch mit diesem Thema befasst, um so anderen Eltern als Ratgeber zur Seite zu stehen.
Egal, ob mit oder ohne Schnuller, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und vertrauen sie Ihren Kindern. Alles wird gut!
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